Vereinschronik
Der Schützenverein Viktoria Hille zählt zu den ältesten Vereinen unserer Gemeinde. Sein Ursprung war ein sogenannter Junggesellenclub, doch in seinen Reihen waren auch verheiratete junge Männer zu finden.
Dieser Club feierte zwar noch keine öffentlichen Feste, pflegte aber trotzdem die Gemütlichkeit, indem die Mitglieder sich bei Gesang und Mandolinenspiel, bei einem Gläschen Bier und einem herzhaften Tropfen ''Hiller Bastkorn“ vergnügten. So bekamen diese jungen Burschen auch Vergnügen am Schießsport, aufgemuntert durch Freunde, die den Grünröcken angehörten, also Jäger waren. Etwa in den Jahren 1909 und 1910 haben sie dann im Hiller Moor mit den Schießübungen begonnen. Sie besaßen zu der Zeit noch keinen ordnungsgemäßen Schießstand, so schoss man an einer dafür geeigneten Stelle im Hiller Moor, auf eine vor Birkenbüschen freistehenden Zielscheibe, mit Großkaliber. Das wiederum brachte etlichen Ärger mit der Gendarmerie.
Der Schützenverein Viktoria Hille zählt zu den ältesten Vereinen unserer Gemeinde. Sein Ursprung war ein sogenannter Junggesellenclub, doch in seinen Reihen waren auch verheiratete junge Männer zu finden.
Dieser Club feierte zwar noch keine öffentlichen Feste, pflegte aber trotzdem die Gemütlichkeit, indem die Mitglieder sich bei Gesang und Mandolinenspiel, bei einem Gläschen Bier und einem herzhaften Tropfen ''Hiller Bastkorn“ vergnügten. So bekamen diese jungen Burschen auch Vergnügen am Schießsport, aufgemuntert durch Freunde, die den Grünröcken angehörten, also Jäger waren. Etwa in den Jahren 1909 und 1910 haben sie dann im Hiller Moor mit den Schießübungen begonnen. Sie besaßen zu der Zeit noch keinen ordnungsgemäßen Schießstand, so schoss man an einer dafür geeigneten Stelle im Hiller Moor, auf eine vor Birkenbüschen freistehenden Zielscheibe, mit Großkaliber. Das wiederum brachte etlichen Ärger mit der Gendarmerie.
Nun entschlossen sich diese jungen Männer, einen Schützenverein zu gründen, und eine eigene Schießanlage zu bauen. Dieser Entschluss wurde im Jahre 1911 gefasst, welches wir somit als das Gründungsjahr ansehen. Zu Ehren der damaligen deutschen Kaiserin Auguste Viktoria gab sich der neugegründete Schützenverein den Namen: “ VIKTORIA“ Hille von 1911, den wir auch heute noch führen.
Von den Gründern wurden damals als erster Vorsitzender Fritz Lange, gen. Herms und als Kassierer und Schriftführer Karl Gast und Paul Hartmann gewählt. Diese leiteten den Verein bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges.
Leider sind uns aus der Zeit bis 1960 nur die „Namen“ der Schützenkönige bekannt. Die ersten drei Schützenkönige und im Nachhinein noch 2 Könige aus den 20igern konnten mit Jahreszahl festgelegt werden. Das war:
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1911 Wilhelm Reese
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1912 Heinrich Höpker
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1913 Otto Hartmann
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1923 Fritz Schlensker
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1924 Kurt Hartmann
In dieser Gründerzeit hatte der Schützenverein etwa 35 Mitglieder. Als Vereinslokal wählten sie die Gaststätte Wilhelmy (Bäckers Coarl). Der Schießstand wurde in der Lukriede nahe Waßmann, genannt Scheiben, auf F'lörken Torfplatz gebaut. Hier entstand eine den damaligen polizeilichen Vorschriften entsprechende Schießanlage, versehen mit zwei Blenden und einem Auffangwall. Alljährlich wurden hier die Könige mit Großkalibern Modell 71 und später Modell 88 ausgeschossen.
Acht Tage nach dem Schießen feierte man das Schützenfest. An diesem Tage wurde ein großer Festmarsch mit Musik, berittenen Offizieren, gekleidet in traditionsreiche Uniformen, mit festlich geschmückter Königskutsche und zahlreichen reizenden Ehrenjungfrauen, veranstaltet. Die Proklamation des neuen Königs und das Anschlagen der Scheibe fand damals wie heute am Königshause statt. Seine Königin, im Gegensatz zu heute, erkor der König erst beim Ehrentanz im FestzeIt aus den anwesenden jungen Damen.
Mit Kriegseinbruch 1914 kam das gesamte Vereinsleben zum Erliegen. Nach Beendigung des Krieges bestand 1919 wiederum großes Interesse für den Schützenverein Viktoria, und man machte sich sofort daran, ihn wieder aufzubauen. Obwohl von der Mitgliederversammlung das Eintrittsmindestalter auf 18 Jahre festgesetzt wurde, war die Nachfrage am Verein so groß, dass die Mitgliederzahl auf über 120 anstieg.
Nach dem 1- Weltkrieg wurde auf Zeegers Moorteil im Neuenbäumer Moor geschossen. Hier wurde ein neuer Erdwall aufgeschüttet und über die Moorgruben hinweg mit dem Schießbetrieb begonnen. Bis zum Jahre 1929 leistete dieser Stand seinen Dienst zum Königsschießen des Schützenvereins.
Der Schießsport fand jetzt allgemeine Anerkennung und öffentliche Unterstützung. Die politische Gemeinde Hille hat in diesen Jahren zusammen mit den schießsporttreibenden Vereinen unserer Gemeinde eine ganz neue Schießanlage auf dem dafür angepachteten Grundstück von August Wüllner (genannt Feldmes August) errichtet. Hier entwickelte sich bis in die Kriegsjahre 1940/41 ein reger Schießbetrieb.
Neben dem Königsschießen begann man nun mit dem Wettkampf- und Sportschießen. Mit Vereinen unseres Dorfes und der Nachbargemeinden wurden Preis- und Pokalschießen ausgetragen.
Nach der Wiederbelebung des Vereins feierten die Mitglieder die Schützenfeste im FestzeIt. Diese Feste wurden ausgeschrieben und an die Wirte unseres Dorfes vergeben. Ab 1927 wurden alle feierlichen Anlässe, Schützenfeste wie Königsbälle in Kutscheids neuerbauten Saal, der heutigen „Alten Sachsenroß Turnhalle“, veranstaltet.
Das 25-jährige Jubiläum - 1936 - feierte der Schützenverein ganz groß im FestzeIt auf dem alten Marktplatz, zu dem die Bückeburger Jäger in ihren traditionellen Uniformen aufspielten.
Wir haben aber nicht nur von fröhlichen, sondern auch von traurigen Ereignissen zu berichten. So schlug der 1. und auch der 2. Weltkrieg tiefe Wunden in die Reihen unserer Mitglieder.
Um 1928 waren in Deutschland sehr schlechte Zeiten. Es herrschte überall große Arbeitslosigkeit, wodurch die Mitgliederzahl unseres Vereins auf etwa 40 - 50 zurück ging, die sich später jedoch wieder anhob. Selbst vom politischen Geschehen der damaligen Zeit ist unser Verein nicht ganz verschont geblieben. Ihm wurde 1921 bei einer Veranstaltung außerhalb unserer Gemeinde seine erste Fahne, gehalten in den Farben Schwarz-Weiß-Rot, durch politische Interessengruppen unbrauchbar gemacht. Durch Spenden der Mitglieder schaffte sich der Verein im gleichen Jahr eine neue Vereinsfahne an, in den neutralen Farben Gelb-Grün. (1922 angeschafft) Durch den Beginn des 2. Weltkrieges musste der Verein seine Tätigkeit einstellen und konnte sie erst im Jahre 1959 wieder aufnehmen. Alle Sportwaffen wurden seinerzeit beschlagnahmt und das Schießen war ohnehin in den ersten Nachkriegsjahren untersagt.
Um den Wiederaufbau des Vereins haben sich August Waßmann und Carl Friedrich Wilhelmy sehr verdient gemacht.
In der Versammlung am 14. November 1959 wurde folgender Vorstand gewählt, der den Verein bis zur ersten ordentlichen Generalversammlung leitete:
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1. Vorsitzender : August Waßmann
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Schriftführer und Kassenwart: Carl Friedrich Wilhelmy
Am 3. Januar 1960 fand die erste ordentliche Generalversammlung nach Beendigung des Krieges statt. Die Mitglieder wählten in den ersten ordentlichen Vorstand folgende Personen.
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1. Vorsitzender August Waßmann
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2. Vorsitzender Fritz Feldmann
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1. Kassierer Heinrich Uphoff
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1. Schießwart Werner von Bieren
Zu Offizieren wurden ernannt:
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Major August Horstmeyer
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Feldwebel Werner von Bieren
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Adjutant Erwin Horstmann
Dieser Vorstand musste dann wieder völlig von vorne beginnen. Vom Hause Wilhelmy erhielt der Verein einen geeigneten Raum im Keller zum Bau von vier Luftgewehrschießständen. Auch hat man damals Mittel und Wege gefunden für die Anschaffung von Luftgewehren und damit die Voraussetzung für den Beginn des Sportschießens geschaffen.
Die Königsschießen haben wir auf dem Schießstand der britischen Streitkräfte in Hille-Wittloge ausgetragen.
Einer der ersten Höhepunkte war das 50-jährige Jubiläum 1961. Zu diesem Schützenfest konnten wir Heinrich Uphoff als ersten König proklamieren.Die Königsbekanntgabe war auch damals wie heute immer ein spannendes und freudiges Ereignis.
Am 04. März 1967 wurde der vereinseigene Fanfarenzug gegründet, der später durch andere Musikinstrumente erweitert wurde und1973/74 unter dem Namen „Musikzug Viktoria Hille“ umbenannt wurde und auch heute noch sehr aktiv ist. Am 27. März 1970 wurde eine Besprechung unter den 4 Vereinen Grün-Weiß Brennhorst, Zentrum Mindenerwald, Kyffhäuser-Kameradschaft Hille und Viktoria Hille betreffs des Baus eines KK-Standes durchgeführt.
Diese 4 Vereine gaben schließlich ihre Zustimmung, bei der Errichtung eines solchen arbeitsmäßig mitzuwirken. Daraufhin wurde ein Vertrag mit der Gemeinde Hille, Erna Wilhelmy und dem Bauherrn ''Viktoria“ Hille gemacht, wobei Erna Wilhelmy das Baugrundstück kostenlos zur Verfügung stellte.
Dank dieser Vereine wurde im Dezember 1973 die Richtkrone aufgesetzt. Die Schlüsselübergabe des KK-Standes, wurde am 12.August 1974 vorgenommen.
Der neuerrichtete KK-Stand bestand aus 6 KK-Bahnen oder 9 Luftgewehrbahnen, die auch für den Amtsbund zur Verfügung standen, und hiervon beim Banner- und Pokal schießen sowie beim Königsschießen benutzt wurden.
Ca. 30 Jahre hat der Schützenverein in diesem Schießstand sämtliche Veranstaltungen und auch später das Königsschießen durchgeführt.
Als Gastvereine hat Viktoria Hille Zentrum Mindenerwald, Grün-Weiß Brennhorst, Gut Ziel Frotheim (seit ?)und Grüne Linde Eickhorst (seit 2006).
1986 konnte unser Verein dann das 75jährige Jubiläum auf dem Schulhof der heutigen Verbundschule feiern.
Da die alte Fahne nicht mehr zu restaurieren war, bekam der Schützenverein 1991, also zum 80jährigen Bestehen eine neue Fahne und konnte die Fahnenweihe vollziehen. Unsere Schützenfestplätze mussten wir einige Male verändern. So hatten wir folgende Plätze schon inne:
Parkplatz Ossenfort, Wiese vor der Brennerei(jetziger Standort der Kreissparkasse), WEZ Parkplatz, Lindenhof Hille, Verbundschule Hille und jetzt auf dem Marktplatzgelände.
Eine Person darf in dieser Chronik natürlich nicht fehlen und das ist Heinrich Uphoff der nun mittlerweile 50 Jahre im Vorstand tätig ist und davon 46 Jahre 1.Vorsitzender war und somit auch im Besitz der Kölner Medaille und der Präsidentenplakette in Silber ist.
An dieser Stelle nochmals recht herzlichen Dank im Namen des Schützenvereins für diese aufgebrachte Arbeit und Zeit.
Durch Umstrukturierungsmaßnahmen des Lindenhofes wurde im Jahre 2002 beschlossen, einen anderen Schießstand aufzubauen. Dieser wurde in das nicht mehr genutzte Stallgebäude von Heiner von der Ahe (Fleuerken Heiner), zu einem Vereinseigenem Luftgewehrschießstand mit Aufenthaltsraum und 8 Schießbahnen gebaut. Am 08.Mai 2004 konnte die offizielle Einweihung stattfinden. Für diesen Umbau gab es 2005 im Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ sogar einen Sonderpreis.
Von nun an wurde auch das Königsschießen mit Luftgewehr auf diesem Schießstand durchgeführt. Heute nun im Jahre 2011 besteht unser Verein aus ca. 100 Schützinnen und Schützen (darunter noch einige Youngstars, die es noch werden wollen) und wir freuen uns unser 100jähriges Jubiläum zu feiern. 13.05.2017 Einweihung einer elektronischen Trefferaufnahme (Meyton-Anlage).
© Cord von der Ahe